Dienstag, 12. März 2019

Der Regentanz von Tokyo!

A star was born

Seit Anbeginn meiner läuferischen Zeitrechnung hat für mich, aus welchen Gründen auch immer, das Bezwingen der sechs World Marathon Majors (Tokyo, Boston, London, Berlin, Chicago, New York City) massiv an Bedeutung gewonnen. Ist es das Bling-Bling, das man nach dem Erledigen des letzten verbliebenen Laufes sein eigen nennen kann? Sechs Medaillen in einem einzigen Kunstwerk vereint. Oder etwa die Reiselust, die zwingend damit einhergehen sollte, da nur zwei Läufe der Serie schließlich auf europäischen Boden stattfinden? Was mich und viele, viele andere dazu bewegt, die Laufserie zu bezwingen, werden wir jetzt nicht klären können, aber wir können darüber reden, wie nah ich meinem eigenen Ziel bisher gekommen bin.

Es begann im Jahre 2013, gerade zwei Jahre Nichtraucher und seitdem in Laufschuhen zu Hause, hatte man unglaublich, aber wahr, das letzte Mal die Möglichkeit, sich völlig regulär, ohne Tohuwabohu und nackt irgendeinen Auslosungstanz aufführend, für den BMW Berlin Marathon anzumelden. Und et vóila. Monsieur startete somit am 29. September 2013 das erste Mal über die 42,195 km lange Marathondistanz. A star was born. (Kenner des Fachs werden hoffentlich die Anspielung auf die Six Stars verstehen.)


Die Jahre kamen, die Jahre gingen. Und einige Berlin Marathons später fand ich mich Dank einer göttlichen Fügung im Jahre 2018 in Hopkinton im US-Bundesstaat Massachusetts wieder, um von dort meinen Weg in das 42 km entfernte Boston anzutreten. Ich weiß ja nicht, inwiefern ihr da im Bilde seid, aber an jenem Rennmontag im April hatten wir dort draußen mit den fiesesten Wetterbedingungen der letzten dreißig Jahre zu kämpfen. Denn der Regen kam von oben, ja sogar von unten, manchmal von rechts und manchmal von links. Nicht zu vergessen die 5° C, die uns mit mit einer knapp 20 Meilen steifen Brise ins Gesicht peitschten. Nah am Wasser gebaut bekam da sicherlich bei einigen Läufern eine ganz neue Bedeutung. Mit dem zweiten Stern in der Tasche trat ich schließlich irgendwann auch wieder die Heimreise an, wo mich eine gar vorzügliche Laufsaison erwarten sollte. Dazu vielleicht irgendwann einmal mehr. Für so etwas habe ich heute nämlich leider keine Zeit eingeplant.

Wie Franz Beckenbauer zu sagen pflegt: „Der dritte Stern ist der Wichtigste.“ Na gut, stammt wohl nicht von ihm, doch hätte nicht ganz unrecht gehabt, wenn er es so gesagt hätte. Doch was reden wir hier über andere, lasst uns mal lieber wieder über mich reden. Und über die Stadt, in der Willkommen wirklich noch groß geschrieben wird, Sushi kein modischer Trend ist und Autos auf der falschen Seite fahren. TOKYO!!!


Ein Trauerspiel von einer Expo


Odaiba! Eine künstlich angelegte Insel in der Bucht von Tokyo und Veranstaltungsort des Rahmenprogramms, das um den großen Hauptlauf am Sonntag stattfindet. Ich bin ja immer ein klein wenig aufgeregt, wenn es endlich in die heiße Phase geht und man schon langsam, aber sicher Marathonluft schnuppern kann. Diese leicht elektrisierende Stimmung, die allgegenwärtig zu sein scheint. So auch an jenem Donnerstag im Februar, Eröffnungstag der Expo des Tokyo Marathons. Jenem Lauf, der mir am darauffolgenden Wochenende meinen dritten Stern der World Marathon Majors bescheren sollte.

Bereits im Vorfeld hatte ich gelesen, dass die Expo in diesem Jahr, nicht wie üblich, im Convention Center stattfindet, sondern draußen. Im Freien. In Zelten und unter Pavillons. Wohlgemerkt reden wir hier über Ende Februar, wo sich das japanische Wetter selten von unserem hierzulande unterscheidet. Der Grund hierfür waren offensichtlich Umbauarbeiten, die notwendig sind, um das Messegelände im nächsten Jahr zu den olympischen Spielen, in neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Und so wurde scheinbar aus der Not heraus die Idee der Open Air Expo geboren. Selbstverständlich konnte auch niemand damit rechnen, dass es am Tage der Eröffnung wie aus Kübeln gießen könnte. Wie auch?

Und dabei begann eigentlich alles ganz vielversprechend. Mit Bib Confirmation und Passport bewaffnet reihte man sich brav in die Reihe der Teilnehmer aus Übersee ein, wurde von den freundlichen Volunteers kurzerhand in ein kleines Gespräch verwickelt und ehe man sich versah, trug man das personalisierte Armband um sein Handgelenk, ohne das man weder in das nächste Zelt noch in den Startbereich am Sonntag durfte. Aus meiner Sicht betrachtet, folgte dann auch schon die aufregendste aller heiligen Hallen. Die der Startnummernausgabe. Dort wurde noch schnell ein fetziges Foto geschossen, das man zu keiner Zeit zu Gesicht bekam und das Resultat in schlechter Auflösung nur erahnen konnte, man aber schließlich (und darum ging es ja) alle wichtigen Unterlagen in den Händen hielt und das Prozedere im nächsten Zelt abgeschlossen wurde, indem man mehr oder weniger feierlich das Event Shirt in Empfang nehmen durfte. So oder so ähnlich sah auch schon das ganze Hexenwerk um die Startunterlagenausgabe aus. Unter ständiger Begleitung der freundlichsten, hilfsbereitesten und reizendsten Volunteers, die die Laufwelt jemals hervorgebracht hat. Wenn es etwas gibt, das ich immer Erinnerung behalten werde, dann sind das die Menschen, die die Veranstaltung zu eben genau dem gemacht haben, was es für uns war. Ob draußen auf Odaiba während der Expo und des Friendship Run oder des großen Hauptlaufs am Sonntag durch Japans Hauptstadt. Am liebsten hätte ich sie alle nach Origami-Art gefaltet, im Handgepäck verstaut und mit nach Hause genommen. Einfach knuffig.


Jetzt möchte ich aber noch einige wenige Worte zu einer Messe verlieren, die ihresgleichen sucht. Also, das war so: es gab wenige Aussteller, die für weitgereiste Marathonteilnehmer von Interesse gewesen wären (meist nur irgendwelche asiatischen Reiseveranstalter), flächenmäßig war sie zudem sehr überschaubar und die richtig fetzige Stimmung suchte man hier schließlich vergebens. Einzig der Stand des Hauptsponsors Asics schien vor keinem Lauftourist sicher zu sein. Gedränge hier, Geschiebe dort. Die Schlange vor der Kasse glich nach wenigen Minuten gar einer Polonäse über das Messegelände, ohne zu wissen, wo sie anfing oder gar endete. Wenn man die scheue Gattung der Läufer in ihrer natürlichen Umgebung beobachten wollte, dann wohl dort. Doch war Gefahr im Verzug, wenn man sich ungefragt dem Objekt der Begierde, der Event Jacket, näherte. Da wurden dann auch mal kurzerhand in einem kleinen Ellenbogenkampf die Fronten geklärt. Am Ende ging einer leer aus und der andere stellte fest, dass er die falsche Größe in den Händen hielt. Somit begann die Schlacht am kalten Büffet abermals von vorne. Alles in allem war mir die Enttäuschung über die Messe deutlich ins Gesicht geschrieben. Ich hätte nämlich nie damit gerechnet, dass ein Major Marathon sich, seine Partner und den Laufsport so unattraktiv präsentieren würde. Es gilt zu hoffen, dass es sich hierbei vielleicht nur um eine Momentaufnahme meinerseits gehandelt hat, das Wetter einfach auf die Stimmung drückte und nichtsdestotrotz das Convention Center im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen wird. Satz mit x, das war wohl nix. Setzen, sechs!

Ein Lauf unter Freunden

Was bei uns in Berlin im Vorfeld des Marathons der Breakfast Run ist, ist in Tokyo der Friendship Run. Jetzt muss man natürlich überlegen, was einem wichtiger ist? Frühstück oder Freunde. Ich als Nüchternläufer entscheide mich dann lieber für letzteres. So sollte es also sein. Am Samstag Mittag überraschte uns der Wettergott zur Abwechslung auch mal mit den schönsten Sonnenstrahlen, dem blauesten Himmel und den angenehmsten Temperaturen, die wir in einer knappen Woche Tokyo genießen durften. 

Die Strecke führte uns vom Central Square auf Odaiba durch den Symbol Promenade Park bis zu einem vorher festgelegten Wende- und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Völlig ohne Zeitmessung und optimal, um vor dem großen Tag noch einmal ganz entspannt die Beine auszuschütteln. Im Ziel angekommen, hatte man dann lockere 3,5 km absolviert und durfte sich im Anschluss in einem Spalier aus Helfern und Zuschauern noch einen kurzen Augenblick Ruhmsonnen, bevor es dann schnell zur mageren Hinterzielverpflegung mit CalorieMate ging. 

Im Gegensatz zum Berliner Pendant war der Lauf in Tokyo nicht kostenfrei, sondern schlug mit knapp 30 Euro zu Buche, die aber schon aufgrund der ausgelassenen Stimmung und der vielen Erlebnisse, die man mit nach Hause nehmen durfte, gut angelegt waren. Achso… und außerdem bekam man eines dieser feschen japanischen Tücher, die man sich entweder um den Kopf band und damit aussah wie ein Krieger in Funktionskleidung oder es schlicht und ergreifend als Erinnerung mit nach Hause nehmen und damit das heimische Wohnzimmer schmücken konnte. 

Das Rahmenprogramm auf Odaiba ausgekostet, stand jetzt also nur noch der Hauptlauf über die Marathondistanz vor der japanischen Hotelzimmertüre. Und der sollte noch die ein oder andere Überraschung für uns parat haben.

Der Regentanz von Tokyo



Der Blick in den morgendlichen japanischen Himmel ließ wahrlich nichts Gutes für den Marathon erahnen. Die Zeichen standen auf Regen. Zum Glück hatte ich noch daran gedacht, mir in einem der vielen 7Eleven, die überall in der Stadt zu finden sind, einen Regenponcho zu sichern, der einzig die Aufgabe besaß, mich zumindest bis zum Startschuss in trockene Sicherheit zu wiegen. Er sollte seinen Zweck auch voll und ganz erfüllen, wie sich später herausstellen sollte.

Die Anfahrt von der Unterkunft in Akasaka zum Startbereich hätte einfacher nicht sein können. Rein in die Bahn, kurzer Umstieg und schon fand man sich an der Endstation Marathon wieder. Oder für Freunde des öffentlichen Nahverkehrs - Shinjuku. Damit sich der Läufer von Welt sich mental nicht zu sehr anstrengen muss, dachten sich die Veranstalter, eine Horde Volunteers mit Hinweisschildern an allen prägnanten Stellen zu positionieren, um den Läufern sicher den Weg zu einem der fünf Zugänge zum Athletendorf zu weisen. Hat funktioniert und ließ mir sogar noch Zeit, mein mitgebrachtes Sportgesöff runterzuspülen, da es laut Handbuch Getränkeregeln gab, die auf meine leider so ganz und gar nicht zutrafen. Um sieben Uhr öffneten sie schließlich die Pforten, und für 09:10 Uhr war der Start angesetzt. Dazwischen verging die Zeit, wiedererwartend wie im Fluge. Kurze Orientierung und in die wettergeschützte Umkleide zurückgezogen, Entscheidung auf kurzes Laufdress gefallen. Alles was ich nicht brauchte in meinem Beutel zurückgelassen. Mit transparenten Regenponcho über meinem knappen Outfit (außerhalb von Laufveranstaltungen würde man für diesen Anblick wahrscheinlich in den Knast kommen) auf die Suche nach meinem baggage truck gemacht. Alles erledigt und ab in Richtung meines Blocks. Entspannte Dixie-Situation. Noch etwas Pocari Sweat verköstigt, das offizielle Haus- und Hofgetränk des Tokyo Marathons, einfach nur, weil’s geil schmeckt. Jetzt war es aber an der Zeit, Stellung im Startblock B zu beziehen. Denn wer nicht kommt zur rechten Zeit, der wird schon sehen, wer im letzten Startblock bleibt. So sind nun einmal die Regeln. Um 08:45 Uhr werden die Zugänge zu den eigentlichen Startblöcken geschlossen und wer bis dann seinen Weg nicht dorthin gefunden hat, muss sich ganz ans Ende einreihen. Und jeder nur ein Kreuz.

Ein bißchen Sing-Sang hier, einen Erdbeben-Sicherheitshinweis dort (für den Fall der Fälle) und ganz viel Regen von oben. So standen wir also da und konnten es kaum erwarten bis der Hammer fallen und sich die träge Masse der Läufer in Bewegung setzen würde. 

Überpünktlich um 09:10 Uhr fiel dann auch für alle Beteiligten der erlösende Startschuss. Eine wahre Wohltat, sich endlich bewegen zu dürfen. Man spürte das Leben in die Beine zurückkehren. Es dauerte zwar einige Zeit, bis ich so richtig in meinem Element war, aber die Auswertung nach dem Rennen hat ergeben, dass meine 5 km-Splitzeiten vom Anfang bis zum Ende nahezu identisch waren. Keine schnellere zweite Hälfte, doch bei den Wetterbedingungen zumindest froh darüber, den Weg ins Ziel gefunden zu haben. Denn ich habe gehört, dass das nicht gerade alle von sich behaupten können. 

Etwas, das den Tokyo Marathon übrigens ebenfalls von anderen Majors unterscheidet, ist die Tatsache, dass neben der überaus begehrten Marathonstrecke zusätzlich noch ein 10 km Lauf angeboten wird. Für alle, die sich mit nur einem Viertel des Feelings zufrieden geben wollen. Genau diese zehn Kilometer waren es aber auch, die für mich die aufregendsten des ganzen Rennens waren. Denn ab dem Moment, als die Läufer der „Kurzstrecke“ von der Straße waren, kam mir der Kurs zäh wie Kaugummi vor. Hat es vielleicht daran gelegen, dass man auf der anderen Straßenseite entgegenkommend die deutlich vor einem liegenden Läufer dabei beobachten konnte, wie sie sich das Rennen ihres Lebens lieferten? Mit dem ständigen Gedanken daran, wie lange es wohl noch dauern würde, bis man selbst dort drüben ankommen würde? Eine zähe Gerade, Kehrtwende und zurück. Hier noch um die nächste Ecke, Kehrtwende und zurück. Und so weiter und so fort. Ständig die vor einem liegenden Läufer im Gegenverkehr im Blick. Wahrlich nicht mein favorisierter Marathonkurs, doch wie war das noch mit dem olympischen Gedanken? Dabei sein ist alles.

Und ja, ich war dabei. Habe trotz des Wetters, das scheinbar einfach nicht besser werden wollte, meine Teilnahme genossen. Habe außerdem noch nie einen solch sauberen Wettkampf erlebt. Entlang der Strecke standen sich im strömenden Regen Volunteers, mit Plastiktüten bewaffnet, die Beine in den Bauch, um den Teilnehmern eine ständige Möglichkeit der Müllentsorgung zu bieten. Sollte man irgendwann einmal den Drang verspürt haben, seine Notdurft zu verrichten, musste man sich nur an die ständig wiederkehrenden Hinweisschilder halten. Dass die Toiletten zwar häufig mehrere hundert Meter entfernt und damit fernab der Strecke waren, sei jetzt mal dahingestellt. Wer das eine will, muss das andere eben mögen. Ansonsten, wie bereits erwähnt, konzentrierte man sich einfach darauf, seine Pace beizubehalten, dem Wetter zu trotzen und den Zuschauern das Gefühl zu geben, dass man sich zur Stunde nichts Schöneres vorstellen könne, als durch Tokyos Straßen zu rennen. 

Noch zwei Kilometer bis zum dritten Stern


So wenige Kilometer vor dem Ziel versucht man, seinen von Kälte durchzogenen Kadaver langsam aber sicher wieder ein wenig aufzurichten, um beim Zieleinlauf vor dem Kaiserpalast eine akzeptable Figur abzugeben. Und die letzten Meter sind wahrscheinlich auch die Gründe, weshalb ich immer wieder zum Tokyo Marathon zurückkehren würde. Denn über 42 km hat man versucht, uns dort draußen in die Knie oder gar zur Aufgabe zu zwingen. Bei dem ein oder auch anderen hat es vielleicht funktioniert, doch wer einmal von Hopkinton nach Boston geschwommen ist, bei dem müsst ihr Euch schon was anderes einfallen lassen. Da reicht ein bisschen Regen schon lange nicht mehr aus. War aber ein netter Versuch. Unglaublich aber wahr: der Stolz ist um einiges größer, bei solch einem miesen Wetter die Ziellinie überquert zu haben. Denn niemand würde ein Sterbenswörtchen über dieses erste Märzwochenende verlieren, wenn die Bedingungen optimal gewesen wären. So bietet der Marathon auch danach noch genug Futter für Diskussionen. Was wäre wenn? Leidensgenossen tritt man anders gegenüber, weil man einfach weiß, dass wir dort draußen, auf Tokyos Straßen, alle in einem Boot saßen. Nur fuhr der eine eben schneller und der andere langsamer. Die Mission jedenfalls ist erfüllt. Mit der Medaille halte ich zudem die Bestätigung in den Händen, meinen dritten Majors-Stern eingesammelt zu haben. Halbzeit! Mit einer Zeit von 03:17:XX h ganz knapp sogar noch meine zweitbeste Marathonzeit eingesackt. Darauf kann man ganz klar aufbauen. Jetzt gilt es aber, so schnell wie möglich zu regenerieren, damit ich am 28. April 2019 beim Virgin London Marathon endlich eine neue Bestzeit über die 42,195 km aufstellen kann. Und sollte der britische Wettergott nur ein klein wenig was für Läufer übrig haben, dann wird es ein trockenes, sonniges Läuferfest, das seinesgleichen sucht. Die Bestzeiten werden nur so purzeln. Doch für alle Fälle bin ich wahrscheinlich der mit dem Regenponcho unter dem Arm.
Tokyo hat zwar nicht gerade den spannendsten Marathonkurs zu bieten, doch wird mir das Erlebnis, vor dem Government Bildung an der Startlinie gestanden zu haben, Tokyos Straßen gelaufen zu sein und der feuchtfröhliche Zieleinlauf, ewig in Erinnerung bleiben. Keinesfalls zu vergessen die vielen, vielen freundlichen Helfer, die trotz des Wetters immer ein Lächeln im Gesicht trugen und der Hauptgrund dafür waren, dass man den Regen einfach, wie in Japan üblich, wegzulächeln versuchte. Schien zwar nicht so richtig funktioniert zu haben, aber wir üben ja auch noch. Die Stadt und die Menschen haben mir so viel gegeben, dass es schon in Ordnung geht, meine Kraftreserven auf der Strecke zurückgelassen zu haben. Es war alles gut, so wie es war und wenn ich denn darf, würde ich sehr gerne noch einmal den Weg zurückfinden - zum Marathon durch Tokyos Straßen. Sayônara!!!



P. S.:
Leider, und das haben die Japaner so gar nicht verdient, gab es im Anschluss an den Tokyo Marathon Diskussionen über das strikte Einhalten der Cut-Off-Zeit seitens des Veranstalters, die bei sieben Stunden lag. Doch jetzt Glotzen uff und janz kurz uffjepasst: Pistole macht Peng! - Zeit läuft. Du ganz hinten im Starterfeld - Pech für die Kuh Elsa, Zeit läuft davon. Übrigens in dem Runners Handbook ganz klar kommuniziert. Keine Diskussion. Wer sich außerdem die Zeit nimmt, während des Rennens bis zu einer halben Stunde vor einem Dixie Klo zu warten, bis man endlich an der Reihe ist, dem ist dann leider auch nicht mehr zu helfen. Sich abschließend noch darüber echauffieren, wenn einem ein freundlicher Japaner auf die Schulter klopft, der dich gerade aus dem Rennen nimmt. Unverständlich. Kleiner Tipp am Rande: trainieren, trainieren, trainieren und mein ganz persönlicher Dixie Klo Tipp… einfach laufen lassen. In diesem Sinne… 



Das war ja wohl der Gipfel!

Den Anfang machte, soweit sich mein sauerstoffgeschwängertes Gehirn noch daran entsinnen kann, einer dieser seltenen Instagram-Momente. War ...